Kopfschmerztypen
Es gibt viele Kopfschmerztypen. Sie können darüber auf der Homepage der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft nachlesen.
Die zwei häufigsten Kopfschmerztypen sind Migräne und Spannungskopfschmerz. Viele Menschen haben beides, da, wenn man einen Kopfschmerztyp hat, die Wahrscheinlichkeit wächst, auch den anderen zu bekommen.
Spannungskopfschmerz ist kein passender Name, da viele Patienten nicht gestresst oder angespannt sind. Wir wissen auch, dass das Problem nicht nur mit angespannter Kopfmuskulatur zu tun hat.
Ich habe eine Seite über Kopfschmerzen eingefügt, welche hier hauptsächlich als “Chronischer, täglicher Kopfschmerz” bezeichnet wird. Dieser kann aus Migräne oder Spannungskopfschmerz entstehen und ist sehr verbreitet bei Patienten mit anderen funktionellen neurologischen Symptomen. Sie können hier rechts eine Broschüre herunterladen.
Was ist chronischer, täglicher Kopfschmerz ?
Chronischer, täglicher Kopfschmerz ist der häufigste Kopfschmerztyp in einer neurologischen Aufnahme. Er wird einem an den meisten Tagen vorhandenen Kopfschmerz zugeordnet, meistens den Großteil des Tages anhaltend. Typischerweise finden sich folgende Eigenschaften:
• Ständiges “Druckgefühl” oder “Brennen”, manchmal klopfend.
• Die Schmerzen können den ganzen Kopf betreffen, einseitig oder in kleineren Bereichen auftreten
• Die Schmerzen sind häufig variabel, neigen aber dazu, sich im Laufe des Tages zu verschlechtern
• Konventionelle Schmerztabletten können nur die “Schmerzspitzen” nehmen.
Es ist für die Menschen im Umfeld schwer zu verstehen, wie Kopfschmerzen ohne irgendeine sichtbare Ursache so schlimm sein können.
Andere Symptome assoziiert mit chronischem, täglichen Kopfschmerz:
Kopfschmerzen sind oft nicht das einzige Symptom, an welchem Patienten mit chronischem, täglichen Kopfschmerz leiden. Hier sind einige der häufigsten Begleitsymptome aufgelistet.
• Erschöpfungszustände/ Müdigkeit
• Rücken-oder Nackenscherzen
• Schlechte Konzentration
• Schlafstörungen (nicht ausreichend oder zu viel)
• Wortfindungsstörungen
• Verschwommensehen
• Übelkeit
• Lichtempfindlichkeit
• Frustrationsgefühle, Ärger
• Herabgesetzte Stimmung
• Freudlosigkeit
• Sorgen
Es klingt nicht nach einer richtigen Diagnose…
Es ist wahr, dass chronischer, täglicher Kopfschmerz nicht sehr spektakulär klingt. Aber die Diagnose ist weit verbreitet und von der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft anerkannt. Er kann sowohl aus Migräne als auch aus Spannungskopfschmerz entstehen. Der Name wird oft dem Schweregrad der Schmerzen nicht gerecht.
Wie können Ärzte sicher sein, daß nichts anderes dahintersteckt?
Chronischer, täglicher Kopfschmerz ist eine sehr charakteristische Diagnose. Genauso wie Neurologen keine Bildgebung des Gehirns brauchen um Migräne zu diagnostizieren, braucht man auch gewöhnlich kein Bild um chronischen, täglichen Kopfschmerz zu diagnostizieren. Vor allem wenn die Kopfschmerzen bereits seit einigen Monaten bestehen.
Ihr Arzt wird eine sorgfältige Anamnese erhoben und eine entsprechende klinische Untersuchung durchgeführt haben. Wenn keine Bildgebung angeordnet wurde, so deshalb, weil er sich der Diagnose sicher ist. Er sollte Ihnen versichert haben, dass hier keine versteckte Ursache wie ein Gehirntumor vorliegt.
Warum ist es passiert?
Chronischer, täglicher Kopfschmerz ist ein komplexes Phänomen, welches viele verschiedene Ursachen hat. Stellen Sie sich das Problem wie einen Lautstärkenregler vor, der zu hoch aufgedreht ist.
Aufgrund des zunehmenden Verstehens, wie Schmerz funktionniert, wissen wir, dass es Orte im Nervensystem gibt, sowohl in den Nervenendigungen im Kopf als auch im Gehirn selbst, wo dieser Vorgang von Sensibilisierung und Verstärkung von Schmerzen abläuft. Versuchen Sie sich das Problem als Lautstärkenregler in Ihrem Kopf vorzustellen, der zu hoch aufgedreht ist und den Sie wieder hinunterdrehen müssen.
Dies sind einige potentiell wichtige Faktoren:
1. Migräne oder Spannungskopfschmerz. Beim Großteil der Patienten mit chronischem, täglichen Kopfschmerz sind andere Kopfschmerzen, meistens Migräne bekannt. Wenn eine Serie von Migräneattacken zu chronischen, täglichen Schmerzen führt, wird dies oft als “transformierte Migräne” bezeichnet. Manchmal erleiden Menschen im Erwachsenenalter ihre erste Migräneattacke, die Kopfschmerzen in Gang bringt, welche einfach nicht verschwinden.
2. Andere Schmerzprobleme – Wenn Sie zu anderen chronischen Schmerzzuständen wie Fibromyalgie (generalisierte Muskelschmerzen) neigen, Nacken- und Rückenschmerzen, Bauchschmerzen oder Schmerzen im Becken haben. Es gibt komplizierte Gründe für diese Neigung, aber es ist hilfreich den Zusammenhang zu sehen.
3. Stress. Es scheint ein Zusammenhang zwischen Stress und dieser Art Kopfschmerzen zu bestehen. Stress macht Kopfschmerzen ärger und Kopfschmerzen verursachen Stress, beides ist schmerzhaft und kann beunruhigen. Es ist erwähnenswert, dass diese Kopfschmerzen nicht “eingebildet” oder “psychisch” sind. Aber wenn man den Stress bedenkt und wie Sie sich fühlen, kann dies einen großen Unterschied für Ihre Kopfschmerzen bedeuten.
4. Zu viele Schmerzmedikamente. In den letzten Jahren haben wir erkannt, daß die Einnahme von Schmerzmitteln wie Codein oder Paracetamol chronische, tägliche Kopfschmerzen sogar verschlechtern können. Sie haben wahrscheinlich schon erkannt, dass regelmässig eingenommene Schmerzmittel nur die “Schmerzspitzen” abdecken und nicht wirklich gut wirken. Sie verursachen sogar oft einen “Rebound Kopfschmerz”, wenn die Wirkung nachlässt. Das kann nach und nach die Kopfschmerzen verschlechtern.
Was kann ich tun um mir zu helfen?
Nach einiger Zeit entdecken viele Patienten mit chronischen, täglichen Kopfschmerzen, daß sie sich in einem Teufelskreis befinden (siehe Graphik rechts).
Wenn Sie die Kopfschmerzen schon eine lange Zeit haben, wird es lange dauern, um eine Besserung zu erlangen. Diese Dinge könnten helfen:
• Finden Sie sich mit der Diagnose ab. Wenn Sie ständig Zweifel haben, ob die Diagnose richtig ist, wird es schwieriger, Besserung zu erlangen.
• Wenn Sie Migräne haben, kann eine Therapie der Migräne viel helfen. Finden Sie mehr über Migräne heraus über den Migräne Trust.
• Stoppen Sie regelmäßige Schmerzmittel. Versuchen Sie, so gut wie möglich, alle regelmäßigen Schmerztabletten abzusetzen. Dies schließt Ibuprofen, Paracetamol und Codein ein. Normalerweise werden Ihre Kopfschmerzen vorübergehend schlechter (für einige Wochen) bevor es besser wird. Es gibt zwei Wege, die Medikamente abzusetzen. Entweder man setzt ein bestimmtes Datum fest (wie wenn man mit dem Rauchen aufhört) oder man schleicht sie langsam aus.
• Verbessern Sie Ihre Schlafgewohnheiten. Gehen Sie jeden Abend zur selben Zeit schlafen. Vermeiden Sie Kaffee, Tee oder Coca Cola nach 18 Uhr. Ist Ihr Bett bequem, zu warm oder zu kalt?
• Medikamentöse Therapie – sogenannte Antidepressiva wie Amitryptilin können bei diesen Erkrankungen wirksam sein, auch bei Menschen, die sich nicht depressiv fühlen. Sie werden bei Migräne oder Rückenschmerzen ebenfalls eingesetzt. Sie machen nicht süchtig wie Valium oder Codein. Sie wirken über Förderung des Schlafes und helfen chemisch den “Lautstärkenregler zurückzudrehen”. Sie können sich auch ohne diese Medikamente bessern, können aber Ihre Erfolgschancen deutlich steigern. Wenn Sie damit beginnen, können Nebenwirkungen auftreten, die sich aber nach einigen Wochen wieder legen.
• Bedenken Sie Stress/Sorgen/Stimmungslage. Wenn Sie gestresst sind oder sich aus anderen Gründen hinuntergezogen fühlen, kann eine Lösung dieser Probleme ebenfalls Ihre Kopfschmerzen verbessern.
• Andere Behandlungen. Manchmal kann Physiotherapie für die Halswirbelsäule angeboten werden. Alternative Therapien wie Akupunktur und Massagen sind nicht erwiesen wirksam, können aber manchen Patienten helfen.
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